26. Mai 2013

Sind Buchblogger abgeschiedener von den anderen Blog-Genres?


Hallo!
Ich habe ein kleinen Gedankengang den ich gerne mit euch teilen würde. Ich habe mich gefragt, ob wir als Gruppierung von Bücherbloggern abgeschiedener sind bzw. wir so als Genre nicht wirklich mit den anderen so kommunizieren. Ich hatte mir nämlich letztens den Newsletter von CopyPasteLove gelesen und mir ist aufgefallen es ist, soweit ich es überblicken konnte, jedes Genre vertreten bis auf Filme, Musik und Bücher.

Darauf fiel mir auf, dass die Genres wie Lifestyle, Fashion und Kosmetika etc. eigentlich fast in einander übergehen. Diese drei Genre sind auch mit Fotographie verbunden um die Produkte zu präsentieren. DIY handelt sich oft um Klamotten, Möbel, ab und zu auch Schminke oder Essen.
Filme, Musik und Bücher gehören irgendwie nicht so dazu, wobei das Büchergenre in meinen Augen noch eher abgeschieden von den anderen ist. Filme und Musik schaut bzw. hört jeder, es ist quasi Lifestyle. Musik und Filme inspirieren Mode, Fashion, Fotographie etc. Aber Bücher? Leider weniger oder?

Quelle = tumblr.com
Dann begann ich mich zu fragen. Woran könnte das liegen? 
Dafür überlegte ich, warum Buchblogger sich für das andere interessieren, aber umgekehrt nicht wirklich.
Ich beginne zu denken, dass Leute, die so viel und intensiv lesen wie wir eher zur Ausnahme gehören und wir eher als Leseratten abgetan werden.

Während doch jeder sich etwas über die anderen Themen beschäftigt hat Lesen glaube ich einen Ruf weg. V.a. bei vielen Jugendlichen (auch Leute in meinem Freundeskreis etc.) lesen überhaupt nicht, weil sie nicht damit aufgewachsen sind, weil sie lesen für doof halten, weil sie meinen keine Zeit dafür zu haben, weil die Erwachsenen immer sagen, dass es so toll ist, also mache ich es nicht, weil man in der Schule tun muss, weil es nur Nerds tun und es uncool ist. Die Liste erscheint endlos und ich bleibe zurück und frage mich warum? Aber das wirklich weil ist, dass niemanden ihnen Bücher zeigt, dass jenseits der pädagogisch oder literarisch wertvollen Büchern mit weniger Spaßfaktor auch Anderes gibt.
Aber doch ein paar Leute lesen ein paar Bücher, nicht so viel wie Buchblogger, aber doch genug, dass sie als potentielle Publikumsgruppe in Frage kommen.
Youtuber wie xKarenina oder Allthatglitters21 machen sogar selten aber sie machen welche Videos über Bücher, sogar welche, die die Bloggerwelt vor Ewigkeiten entdeckt hat.
Vielleicht brauchen viele auch einfach einen Anreiz. Viele lesen auch erst Bücher, wenn sie verfilmt werden und finden sie oft gut, aber warum bleibt diese Zielgruppe nicht hängen?  Twillight - Leser, Panem - Leser, wer weiß The Perks of Being a Wallflower - Leser nicht bei dem Lesen? Wenn sie es doch das Leseerlebnis bekommen und merken wie großartig es ist? Bleiben Leser bei dem einzigen Erlebnis und Lesen es nur um mitzureden?

Daran kann es nicht wirklich liegen. Das sind auch einige Beautyblogger oder ähnliches, ich meine schaut euch mal den Blog von Sandra oder Lisa an, also unprofessionell nenne ich etwas anderes.

Vielleicht musste ich die Frage anders angehen, sind noch nicht so viele Leser im Internet vertreten und unterwegs? Sind Leser einfach noch nicht mit Blogs oder Videos vertraut und sind weniger versucht im Internet nach Rezensionen zu schauen und fragen lieber ihre Freundinnen oder Freunde im Gegensatz zu den Gamern, die lieber sich Cheats anschauen oder Kosmetik - Liebhabern ihre Tutorials anschauen.
Das ist vielleicht ein Indiz, aber das kann doch auch nicht der einzige Grund sein, habe ich mir gedacht und in der Tat, ist mir noch etwas anderes eingefallen.

Wir sind leidenschaftlicher als die Anderen. Wir heulen vor Rührung oder Freude über unsere Bücher. Wir lachen uns den Kopf weg. Wir gehen auf die Barrikaden, wenn bei einer Verfilmung der Schauspieler nicht so aussieht wie in unserem Kopkino. Wir erklären Menschen zu unseren Todfeinden, wenn sie unsere Lieblingscharaktere nicht mögen. Wir sind leidenschaftlich. Ich will die anderen Genres nicht schlecht machen, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass bei den anderen Genres so viel Emotionen verbunden sind.

Aus diesem Grund bin ich eigentlich ganz froh, als Buchblogger zu einem exklusiven Genre zu gehören.
Und deshalb:

Quelle = tumblr.com

20 Kommentare:

  1. Ich finde Deinen Gedankengang wirklich gut und finde auch, dass Buchbloggern zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Bei mir nimmt der Teil der Bücher auf meinem Blog wieder stark zu, war ich doch lange geneigt, nur über Beauty zu schreiben. Ich glaube das Problem liegt auch ein bisschen bei den Genres, viele Blogger sind sehr jung und lesen ausschließlich Fanatasy-Bücher, so dass sie aber mit Bücherwürmern die schon etwas älter sind (wie ich) nicht überein kommen. Ansonsten hast Du recht, Buch-Blogger stehen immer ein bisschen aussen vor.

    LG Doreen
    www.books-and-lifestyle.de

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    1. Diesen Teil habe ich noch bedacht. Aber dennoch gibt es doch viele junge Menschen in diesem Genre, aber trotzdem stoßen sie nicht auf uns. Warum? Zudem gibt es nicht genauso Menschen, die dann wie du andere Bücher vorstellen, ihr seid vielleicht weniger, aber ihr seid da.
      Liebe Grüße und vielen Dank für deine Meinung!
      Christine

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    2. Mir ist diese Trennung bisher noch nicht groß aufgefallen, aber ich denke auch, dass es bis zu einem gewissen Punkt eine Altersfrage ist. Ich gehöre mit meinen 30 Jahren eindeutig zu den "Senioren" unter den Buchbloggern und dementsprechend ist auch meine Bücherwahl anders als beim Buchblogger-Durchschnitt. Fast alle meine Leser sind selber Blogger und mindestens die Hälfte davon kommt von anderen Genres. Aber das sind vor allem Näh-, Food- und Familyblogger, die halt auch nicht mehr 14 sind, das hängt also durchaus mit einem veränderten Lesegeschmack zusammen.

      Warum die Vernetzung mit den eher jugendlichen Fashion- und Beautyblogger nicht klappt, weiss ich allerdings nicht...

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  2. Ein wirklich guter Beitrag. Darüber habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht. Aber wenn ich das jetzt so lese hast du irgendwie recht. Eigentlich schade das es so viele Leute gib, die nie ein Buch zur Hand nehmen.
    Doreen gebe ich auch recht. Der überwiegende Teil der Bücher, die auf Bücherblogs vorgestellt werden sind Jugendbücher. Ich lese auch gerne Jugendbücher, aber auch genug Bücher aus anderen Genres, wobei ich immer wieder feststelle dass das Feedback bei anderen Genres nicht so hoch ist...
    Liebe Grüße
    Steffi

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    1. Ich persönlich denke zwar nicht, dass man zwingend Erwachsenenbüchern und Jugendbüchern nicht zwingend unterscheiden muss. Aber ich denke, dass es einfach auch mehr Leute gibt, die Jugendbücher lesen, einfach weil es weniger Erwachsene gibt, die Blogs für sich entdeckt haben.
      Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar
      Christine

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  3. xKarenina, wuhu! :D Tschuldigung, musste sein c:
    Mir persönlich ist das nie so aufgefallen, da ich hier bei Blogger auch nur Buchblogs folge, aber da könntest du gut recht haben... Und ich kann dir absolut nur zustimmen, wir sind einfach leidenschaftlicher und du beschreibst das perfekt. Richtig toller Post, ich finde es total interessant, auch mal so was zu lesen! ♥

    Liebe Grüße!

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    1. Danke für das Kompliment! Und hey noch jemand der xKarenina schaut! Yuhuuu
      dir alles Liebe

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  4. Den Schluss, dass wenige Menschen lesen, weil es wenige Buchblogs gibt, kann man so mMn nicht ziehen.

    1. Bücher sind analog. Bücherfreunde, die noch richtig viel lesen, leben eher analog. Viele, die das Bücherlesen bevorzugen, vernachlässigen andere Medien. Sei es, dass sie seltener fernsehen, oder eben dass sie weniger Zeit im Internet verbringen. Ergo führen sie auch keine Blogs.

    2. Nicht jeder der liest will bloggen. Wer viel liest muss nicht zwingend darüber schreiben wollen. Wenn ich die Wahl habe fange ich auch lieber ein neues Buch an, als Blogtexte zu verfassen.

    3. Nicht jeder will über Bücher lesen. Ich bin eine Leseratte, aber andere Buchblogs interessieren mich kaum bis gar nicht. In ein paar stöbere ich manchmal, aus Langeweile. Mehr nicht. Ich schaue mir auch selten Rezensionen an. Wenn, dann nachdem ich das Buch selbst gelesen habe. Niemals davor. Auch deswegen halte ich mich von Buchblogs eher fern, es sei denn, sie besprechen Bücher, die mich nicht interessieren. Dann ist es mir egal, wenn ich Gefahr laufe, durch andere Meinungen beeinflusst oder gespoilert zu werden.

    Ergo, nur weil man nicht bloggt, heißt das bei weitem nicht, dass man nicht (viel) liest.

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    1. Ich denke, du hast meinen Punkt verpasst. Ich will nicht sagen, dass es weniger Bücherblogs gibt, dass will ich gar nicht aussagen, ich meine viel eher, dass Buchblogger nicht wirklich viel mit anderen Bloggern zu tun haben.
      Ich rede gar nicht davon, dass Leute die lesen nur über Bücher lesen und schreiben oder selbst einen Blog verfassen. Jeder soll lesen, ob er will oder nicht.
      Ich kenne viele Leute die sehr viel lesen, auch mehr als ich und sie bloggen nicht.
      Wenn jemand Blogs nicht lesen will, dann kann er es sehr gerne tun. Ich meine, dass Leute die Bücherblogs lesen viel eher Beautyblogs lesen, als jemand der Beautyblogs viel seltener Bücherblogs lesen.
      Dennoch vielen Dank für deine ausführlich Meinungen und entschuldige wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
      Vielmehr würde es mich interessieren wie du darauf gekommen bist diesen Post anzuschauen, wenn du Bücherblogs nicht so sehr magst. Nur aus Neugierde ^^
      Dir alles Liebe
      Christine

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    2. Deinen Post hatte ich verstanden. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich bezog mich auf folgende Aussagen:


      Ich beginne zu denken, dass Leute, die so viel und intensiv lesen wie wir eher zur Ausnahme gehören und wir eher als Leseratten abgetan werden. [...]
      Aber doch ein paar Leute lesen ein paar Bücher, nicht so viel wie Buchblogger, aber doch genug, dass sie als potentielle Publikumsgruppe in Frage kommen. [....]
      Vielleicht musste ich die Frage anders angehen, sind noch nicht so viele Leser im Internet vertreten und unterwegs? Sind Leser einfach noch nicht mit Blogs oder Videos vertraut und sind weniger versucht im Internet nach Rezensionen zu schauen [...]

      -> Es sind weniger Leser im Internet vertreten, oder zumindest bloggen viele Leser nicht. (Sie lesen lieber.) Vielleser sind deswegen aber keine Ausnahme, nur weil man nicht so viele Buchblogs findet. Bzw. nur weil andere weniger über Bücher bloggen.

      Vielleicht interessiert sich eine Modebloggerin für Bücher. Wie ich sagte, muss die Tatsache, dass sie nicht über Bücher bloggt oder nicht über Bücher liest, nicht heißen, dass sie nicht liest.

      Man kann den Spieß auch umdrehen. Modeblogs, die sich mit Blogs anderer Schwerpunkte vernetzen, bloggen meist auch über andere Dinge. Buchblogger bloggen über Bücher. Es kann nur eine Verknüpfung stattfinden, wenn ein Verknüpfungspunkt da ist, sich Interessen überschneiden und da gehören zwei dazu. Andere Blogs könnten über Bücher bloggen, um zu Bücherblogs Kontakt aufzunehmen, aber Bücherbloggs könnten auch über andere Dinge bloggen. Die Abgrenzung ist zum großen Teil selbstverschuldet, wenn man so will.


      Zu deiner Frage: Manchmal lese ich aus Langeweile auch Buchblogs. Ich lese Blogs grundsätzlich eher stöbernd. Quer durch die Bank, ohne einem ernsthaft zu folgen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen. In deinen Blog hatte ich ja schon einmal hineingeschaut. Du bloggst auch hauptsächlich über Bücher, die mich nicht interessieren. Bzw. nicht so, als das ich sie lesen wollen würde. Ich schaue hier, und auf anderen Buchblogs, wenn ich mal einen anschaue, eher nach, was es eigentlich sonst noch so gibt, auf dem Buchmarkt und was es dazu zu sagen gibt. ;)

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    3. Vielen Dank für deine äußerst ausführliche Antwort! Ich habe wohl dich missverstanden, wofür ich mich entschuldige und du hast recht es gibt Leute, die nicht Bücherblogs lesen wollen.
      Viele liebe Grüße
      Christine

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  5. Toller Beitrag! :)
    Ich denke, es gibt einfach deutlich mehr Beauty-/Mode-/oderÄhnliches-Blogs, weil sich einfach deutlich mehr Leute dafür interessieren. Das sieht man ja auch schon, wenn man die Leserzahlen vergleicht, bei den Buchblogs sind oft 400 Leser schon sehr viel, unter den Modeblogs findet man aber viele Blogs mit über 1000 Lesern ;)
    Warum Buchblogger vlt nicht sooo viel mit den anderen Bloggern zu tun haben, liegt wohl daran, dass die Genres einfach soooo unterschiedlich sind, also Mode und Beauty haben ja beispielsweise was miteinander zu tun, Fotografie passt auch gut zu Mode und Beauty, aber Bücher fallen da total aus dem Rahmen...
    Deinen letzten Punkt find ich übrigens toll, besonders das Bild :D :)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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    1. Ich denke auch das der letzte Punkt der Ausschlaggebene ist.
      Liebe Grüße
      Christine

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  6. stimmt. es ist ja leider so. .:( und oftmals bekommen diese anderen Blogs auch viel schneller Leser als wir Buchblogger - schließlich interessieren sich dafür anscheinend mehr..

    Das letzte Bild ist toll. GENAU SO ging es mir auch.

    Lg
    Kuno
    www.mydailybooks.blogspot.com

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    1. Ich denke mehr Leute schauen dann vielleicht auch mehr wenn sie was interessiert dann auch bei Amazon oder so und wissen die Mühe einer Rezi gar nicht zu schätzen -.-
      Liebe Grüße zurück =)
      Christine

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  7. Ich bin wohl eher "kreativblogger" und habe trotzdem dich und ein paar andere buchblogs auf meiner leseliste :)
    Außerdem gibt es sogern nähende Blogger, die nebenbei noch einen buchblog führen....googel mal "die lesende Minderheit".

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    1. Ja es gibt sie, aber es ist die Minderheit.
      Liebe Grüße und danke für deine Meinung
      Christine

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  8. Christine du Genialkopf ;) Das habe ich mir auch schon manchmal gedacht. Mir ist früher schon aufgefallen, dass Bloggerbranchen wie Mode, Fashion, Lifestyle etc. quasi ineinander übergehen, aber Buchbloggen ist irgendwie eine abgeschiedene Sparte. Ich weiß gar nicht, ob das gut oder schlecht ist.
    ABER ich muss sagen, ich folge auch vielen Nicht-Buchblogs und dort erscheinen auch immer mal wieder Rezensionen. Es lesen schon relativ viele Leute, aber nicht so intensiv oder viel dass sie dafür einen ganzen Blog gründet wollen oder sie wollen einfach nicht. Ich weiß es nicht.

    Ich finde es aber ehrlich gesagt schon ziemlich frech (?) dass beim CPL-Newsletter alle Bereiche angesprochen werden, sogar kochen oder so. Woran liegt das? Ist Bloggen über Bücher keine anerkannte Blogsparte, oder was? Hm ... Ehrlich gesagt war genau das der Grund warum ich "meinen" Newsletter gegründet habe, ich wollte die von CPL nämlich nicht fragen :P
    Weiß auch nicht, warum Buchbloggen unprofessionell sein sollte. Auf jeden Fall nicht unprofessioneller als über sein Leben, DIY, Mode etc. zu Bloggen. Ist doch ein Hobby ^^
    Auf jeden Fall Top-Post!

    Alles Liebe,
    Sandra

    PS: Übrigens danke für die Erwähnung, du Liebe! <3 Da wird man ja rot ^^

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    1. Erst einmal danke für das Kompliment, ich muss davon voll grinsen und das Kompliment an dich ist total ernst gemeint, da brauchst du nicht rot werden.
      Ja beim CPL Newsletter denke ich, dass die Dame vielleicht sogar die Existenz der Buchblogs gar nicht bewusst ist oder war. Und selbst wenn, sie sie gar nicht liest... dann kann sie das gar nicht machen.
      Liebe Grüße und danke für deine Meinung!
      Christine

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  9. Ich bin nun einige Jahre mit einem Blog unterwegs, in welchem ich immer wieder Buchkritiken und Rezensionen veröffentliche oder Auszüge aus antiquarischen Bänden, aber mir ist es nie gelungen, ein so klares, eindeutiges Profil zu entwickeln, wie es erfolgreiche Blogger vormachen.

    Und just nun, da ich wieder etwas mehr über Bücher schreiben will und mich auch vernetzen, merke ich, daß gerade die Blogosphäre, die von (und nicht mit) Büchern handelt, unübersichtlich und - da will ich Dir zustimmen - teils isoliert ist von den visuell orientierten Lifestyle-etc.-Blogs.

    Zum einen sind Bücherratten und Leser geneigt, ein großes Augenmerk auf Text zu legen, gleichermaßen als Rezipienten und Rezensenten. Das wird sicherlich den einen oder anderen Netizen abschrecken, nicht zuletzt weil neben den webinduzierten Erwerb modularen Lesens auch zunehmend der Akzent gelegt wird auf primär visuell-auditive Kanäle.

    Weiterhin ist kaum ein anderes Medium wie das Buch so sprachabhängig, so daß der grenzüberschreitende Austausch oder die Gemeinschaftlichung über Sprachen hinweg schwieriger ist, mit Ausnahme vielleicht des Englischen. Aber wie oft ist ein deutschsprachiger Leser, dessen Interesse ungarischer Literatur gilt, in der Lage mit einem französischsprachigen Blogger sich über dieselbe auszutauschen? Wenn beide auf Übersetzungen angewiesen sind, fast nie. Und auf Englisch über Bücher in der eigenen Sprache zu bloggen, scheint auch wenig intuitiv.

    Zum letzten ist, was ich heute nacht erst festgestellt habe, die Suche nach einer Buch-Blogosphäre allein schon begrifflich schwierig. Sucht man nach Literaturblogs oder Buchblogs? (Bücherblogs?) Literaturkritik oder Bibliophilie? Schmökerstöberern, Belletristik oder Lesekreisen? Stichworte wie "Rezension" etc. führen allzuoft auf kommerzielle Angebote, so daß es gar nicht so einfach ist, seinen Platz zu finden, zumal wenn man etwas abseits der Bestsellerlisten liest.

    Zumindest ist das mein erster Eindruck; aber vielleicht fehlt mir auch nur die Übung und Vertrautheit mit der Welt der Blogs und Buchblogs. Vielen Dank in jedem Fall für die Anregung, darüber ein wenig nachzusinnen!

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Was denkst du über dieses Thema? Hast du konstruktive Kritik für mich oder Verbesserungsvorschläge? Willst du sonst irgendwas loswerden? Erzähle doch davon! Ich freue mich über jeden Kommentar.
Liebe Grüße
Christine