3. September 2012

Rezension zu "Imperium" von Robert Harris

(c) Heyne

Titel            : Imperium
Originaltitel: Imperium
Verlag        : Heyne
Auftakt einer Trilogie
Preis           : 9,99 €
Wertung     : 4 Cupcakes






Intrigen, Mordlust, Korruption - Die grosse Weltmacht am Scheideweg
Marcus Tullius Cicero ist ein gerissener, mit allen Wassern gewaschener Anwalt und geborener Machtpolitiker. Er wittert seine Chance für eine rasante Karriere - und ahnt noch nicht, dass er damit über Aufstieg und Fall Roms entscheiden soll.
Nach seinem internationalen Triumph mit Pompeji gelingt es Robert Harris erneut meisterhaft, die Antike mit Leben zu füllen und damit zugleich die Gegenwart zu beschreiben. 


Kurz zum Thema Aufmachung: 
Der Titel Imperium passt wie die Faust aufs Auge und das Cover passt auch zum Thema, da es nun einmal in der Antike zur Zeit der römischen Republik spielt. Hinten im Buch findet man eine Karte Roms zur Zeit der Republik sowie der gesamte Machtbereich der Römer, was sehr praktisch war.

Der Roman handelt von Ciceros Karriere. Wer Latein hat, wir früher oder später von ihm hören. Ich persönlich, habe das Glück oder das Pech, je nachdem wie man es drehen mag, nächstes Jahr nur bzw. hauptsächlich Texte von dem berühmten und damals politisch wichtigen, begnadeten Redner zu lesen. 

Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie und man lernt Cicero aus der Sicht seines Haussklaven Tiro kennen. Für diejenigen, die sich nicht mit der Materie auskennen: Tiro, war der Begründer der Kurzschrift. Er war verpflichtet bei diversen Angelegenheiten Mitzuschreiben und musste deshalb sehr schnell mitschreiben. Tiro genoss zusammen mit Cicero eine philosophische Ausbildung. Er erzählt die Geschichte rückwirkend. Dies wirkt sich ein bisschen aus die Erzählweise aus, denn er erzählt es wenn er bereits ein alter Mann ist und kann zum Beispiel schon sagen, dass jene Person später dies erreichen würde oder, dass der Leser jene Person im Hinterkopf behalten sollte, da jene Person später wichtig werden würde oder das er sich nicht an alle Details erinnern würde, was ich sehr cool fand und für mich etwas Neues war und er kommentiert manchmal die Geschichte im Nachhinein. 
Ich finde es bemerkenswert vom Autor, dass er dem Sklaven die Stimme gab, der eigentlich damals schließlich nicht gesehen hat. Man lernt viel von dem System und der Ämterlaufbahn der Römer und wie korrupt die alle waren. Jedoch muss man sich nicht auskennen und mehrere Jahre Lateinunterricht hinter sich haben um das Buch bzw. den Plot zu verstehen, den der Erzähler Tiro erklärt alles. Es wird aber nicht nur von der politischen und juristischen Karriere erzählt, sondern auch von Cicero, auch wenn nicht so ausgeprägt, als Privatperson als Ehemann, Vater und Freund bzw. von ihm und seinen Vorlieben an intellektuellen Gesprächen etc. 
Dadurch das Tiro, es erzählt und selbst beurteilt, was er wichtig findet bzw. es für Wert hält zu  erzählen, ist es auch nicht so, dass vollkommen unwichtige Passagen erzählt werden. Vielleicht sind nicht alle wichtig für die politische Karriere, aber entscheidend für Tiro selbst oder um sich Cicero als Person einschätzen zu können. 

Tiros Erzählungen bzw. einzelne Geschichten lösen unterschiedliche Gefühle aus. Zum einen musste ich echt lachen und wann anders war ich besorgt oder war wirklich traurig, nicht das ich geweint hätte oder ähnliches aber dennoch wollte ich es erwähnt haben. 


Was ich sehr gut fand, ist, dass im Buch, die Menschen in der Regel (je nach Person) nicht nur die sympatische oder die unsympathische Seite dargestellt wird und man die Person nicht nur Lieb oder Böse dargestellt wird, sondern viele Grauabstufungen und auch Cicero nicht eine blütenreine Veste trägt, was ich gut finde, denn ich glaube, wäre Cicero und die anderen Charaktere nur gut oder schlecht, wäre die ganze Geschichte nicht glaubwürdig gewesen. 

Generell kann man sich auch die anderen Charakteren in ihren Grundzügen sehr gut vorstellen. Jedoch muss man sich bewusst sein, wenn man dieses Buch liest, dass es eben nicht wie in normalen Romanen erzählt wird, wie die Personen aussah und ähnliches, da es nun einmal wahre Personen waren und der Autor, dies natürlich nicht sicherstellen kann, dass er es richtig sagt. Im Nachwort selbst, schreibt Robert Harris, dass es im Großteil auf wahren Begebenheiten beruht und der Rest sich hoffentlich so hätte ereignen können bzw. sich so ereignet hat und zählt dort einige seiner Quellen auf.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert und in diesen in jeweilige recht lange Kapitel. echt langen Kapiteln mit vielen Informationen, habe ich mich teilweise etwas überfordert gefühlt. Jedoch kommt in dem Buch keine Langeweile auf und bleibt durchgehend spannend, was in dem Genre historischer Roman nicht oft passiert. Tiro überspringt diese Teile einfach, einmal nur eine Rede 
und fasst kurz den Inhalt zusammen und verweist darauf, dass jeder der Interesse hat, die Rede nachlesen kann oder dann 2 Jahre von Ciceros Leben. 

Das Ende ist einerseits abgeschlossen und man könnte es als Einzelband sehen, jedoch kann man sich auch sehr gut vorstellen wie es im Folgeband aussehen könnte und in welche Richtung die Erzählungen hinführen können und deshalb ich persönlich unbedingt lesen will.

Letztendlich bin ich richtig froh, dass meine Lateinlehrerin uns diesen Roman hat lesen lassen. Und bin auch wirklich interessiert in dieses Person Cicero und frohe mich fast schon von ihm im Original zu lesen. Das Buch ist spannend und sehr gut geschrieben und möchte sagen, wer der Meinung ist einen Politthriller der sich so bzw. ähnlich tatsächlich abgespielt hat zu lesen, dem kann ich dieses Werk nur ans Herz legen. Haarscharf an den 5 Cupcakes vorbeigeschlittert wegen den langen Kapiteln

1 Kommentar:

  1. Schöne Rezi, wobei ich das Buch wahrscheinlich nicht unbedingt lesen will (erinnert mich zu sehr an Latein)
    Ja mit dem Buchkaufverbot ist das so eine Sache, da will mal jemand tauschen, dann meine Mum, ich will Dreams n Whisper unbedingt... aber ich versuche es einigermaßen durchzustehen :D

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Christine